Auf dem Plateau des Tepui soll sich – durch die steilen Wände von der restlichen Welt isoliert – ein ganz eigenes Ökosystem entwickelt haben. Davon sieht man vorerst allerdings nichts, denn wir befinden uns mitten in den Wolken!
Dass das Auswärtige Amt – genau so wie meine Mutter – vom Trampen in Venezuela abriet, muss ich wohl kaum erwähnen, doch meine Neugierde überwiegt.
Um kurz vor acht stehen wir bei der Tauchbasis auf der Matte – darauf endlich wieder Tauchen gehen zu können, hatte ich mich schon seit Wochen gefreut!
Meine Mutter hatte ich zuletzt in Kapstadt gesehen, doch meinen Vater und meine beiden Schwestern hatte ich seit über einem Jahr nicht mehr von Angesicht zu Angesicht gesehen.
Als ich um neun wieder ins Cockpit zurückkehre, sind bereits die Umrisse von Trinidad am Horizont zu erkennen. Immen näher kommen die dicht bewucherten Felsklippen.
In drei Tagen würde der Katamaran hier kielgeholt und dann an Land eingelagert werden, Ilya und Yury würden nach Hause fliegen und Ich wieder allein mit meinem Rucksack durch die Welt ziehen.
Glasklares, türkisblaues Wasser, palmengesäumte Sandstrände, blauer sonniger Himmel, eine kleine Cocktailbar & eine Menge Segelboote – die Tobago Cays sind genau das, was man sich unter der Karibik vorstellt: Ein Paradies.
Die „Äquatortaufe“ zählt als Einstand in das Seemannsleben und wir nicht selten mit einer gebührenden, einem Junggesellenabschied ähnelnden, Zeremonie gefeiert.
Nach und nach verschwimmen die Tage ineinander. Ist heute Sonntag? Oder Montag? Oder vielleicht doch erst Samstag? Auf hoher See spielt das einfach keine Rolle.
Zurück auf dem Boot beginnen wir direkt damit unsere Dieselvorräte zu füllen. Lustlos halte ich den Füllstutzen in den Tank, als auf einmal ein dunkler Schatten unter unserem Boot hindurchzieht. Was war das?!