Durchs knietiefe Wasser geht es in das Holzboot. Damit das Boot während der Fahrt nicht absäuft, muss konstant mit einem Eimer Wasser rausgeschippt werden – immerhin ist es nicht weit.

Auf meine Frage wann das Boot wieder zurück fährt, heißt es „neuf“. „Meint ihr vielleicht neunzehn Uhr?“ „Nein, NEUN Uhr … morgen.“ „Ähh, und wann fährt heute das nächste Boot?“ „Morgen!“.

Bei dem Gedanken, dass ich auf dem gleichen Fluss eine Krokodil- und Nilpferd-Watching-Tour geplant habe, zweifle ich kurz daran, ob es so gut ist in dem braunen Flusswasser zu baden.

Die Fahrt dauert eine knappe Stunde. Angenehm – vor allem, wenn man sich den Beifahrersitz mit einer weiteren Person teilt und den Schaltknüppel, auf dem man halb draufsitzt, jedesmal gegen die Wade gerammt bekommt.

Mein nächstes Ziel ist gerade einmal 25km von hier entfernt – die Buschtaxi Wartezeiten mit Pech länger als der Fußweg. Wie anstrengend der bei 40 Grad und praller Sonne ist, unterschätze ich allerdings gewaltig.

Interessant ist auch, dass die Statue nicht nur von einem nordkoreanischen Unternehmen gebaut wurde, sondern dieses auch gleich die Baukosten von etwa 27 Millionen US-Dollar mit übernahm – soviel zum Thema Unabhängigkeit.

Ich bin derweil damit beschäftigt zu hoffen, dass das bestialisch stinkende Gemisch aus Fischschuppen, -innereien, und -flossen, dass den gesamten Boden der Halle bedeckt nicht höher steigt als meine Schuhsohle es verträgt.

Nach dem anfänglichen Adrenalin-Kick dominiert die Kälte die Nacht. Stundenlang laufe ich im Waggon im Kreis um mich warmzuhalten, bevor es mir trotz Kälte, Lärm und Rütteln doch irgendwie gelingt etwas die Augen zu schließen.

Keine fünf Minuten dauert es, bis ich den Grenzposten hinter mir habe und im „Niemandsland“ stehe – einem verminten fünf Kilometer breiten Streifen Wüste, der weder Marokko noch Mauretanien gehören will.

Das Laufen im Sand unter der prallen Sonne und mit dem schwerem Rucksack glich einer Höhlenqual. An einem Brunnen las mir ein junger Berber meinen Wunsch von den Augen ab – ich bräuchte ein Kamel!