Ich erzählte von meinen Reiseplänen: „That sounds like it could be a YouTube Video!“. Auf die Frage einer jungen Chinesin, ob als blinder Passagier im Koffer mit nach Hongkong zu fliegen, gegen die Regeln verstoße, musste ich nur schmunzeln.
Nach einer Stunde war ich keinen Meter weitergekommen. Zwischendurch waren zwei andere Tramper vorbeigekommen und hatten sich nach einer ebenfalls erfolglosen halben Stunde zu Fuß zur Mautstation bewegt.
Von hier sollte ein Linienbus – Linie 7 – direkt zum Besucherzentrum in Lascaux fahren. Zu meiner Enttäuschung fand sich an den fünf Bushaltestellen jedoch nirgendswo ein Hinweis auf eine Linie 7.
Eine Stunde später ließ mein Chauffeur mich auf einem Parkplatz raus. Zehn Minuten später – ein schwarzes Auto hält an. Die hintere Scheibe geht runter und man deutet mir mittels Handzeichen an still zu sein und einzusteigen.
Eine Stunde später stand er dann vor mir – der glitzernde Eifelturm. Ein Lächeln zauberte sich auf mein Gesicht. Ich hatte es tatsächlich geschafft. Was heute morgen noch ein Traum war, war nun Realität.
Es war kurz nach sieben als Igor aus seinem Zimmer in das Bad stützte. „Wie lange noch?“ fragte ich. Wenige Minuten später – auf dem Rückweg ins Zimmer – bekam ich dann meine Antwort: „Eine Stunde.“ „Fuck!“.
Ein weiterer Tag, weitere Nachhilfestunden und eine weitere Kurier Schicht. So langsam begann ich einen Alltag entwickeln. Auf der einen Seite ganz schön, auf der anderen Seite war doch genau das etwas, was ich nicht wollte – Im täglichen Trott leben.
War es nicht eigentlich genau das was ich wollte? Unkomplizierte Arbeit? Ohne Vertrag und ewig dauernde Schichtpläne? Nur halt für Geld anstelle von Bier als Bezahlung? Auf dem Boot auf dem ich die beiden gesehen hatte herrschte nun Stille.
Nach einem ausgiebigen Sonntags-morgenfrühstück war die Zeit gekommen. Die Zeit mich von meinen Eltern und meiner Schwester zu verabschieden, mich von zuhause zu verabschieden, mich von Rendsburg zu verabschieden.