Am 30. Januar läuft mein 90-tägiges Touristen-Visum aus. Mir verbleiben also noch exakt 29 Tage bis ich Südafrika verlassen müsste – die Uhr tickt, der Countdown läuft.
Was verbindet man als Deutscher so absolut gar nicht mit Weihnachten? Richtig, Strand! Und genau deswegen hatten wir beschlossen den Vormittag des Tages am Strand zu verbringen.
„Give me your phone!“ fordert mich die gebückt gehende Gestalt, in deren rechter Hand eine Küchenschere aufblitzt, auf. Ich bleibe wie gelähmt stehen. Was tue ich jetzt?!
In Serpentinen führt der Weg immer steiler in die Höhe – über 800 Höhenmeter müssen bis zum Gipfel des Tafelberges überwunden werden. Die Sonne treibt uns den Schweiß aus allen Poren.
Beim Scrollen durch meine E-Mails poppt auf einmal eine neue Nachricht auf „Moin Felix, ich habe deine Anzeige auf dem Noticeboard gesehen …“. Ein großer Katamaran, deutsche Crew … das Angebot scheint perfekt.
Nach nur etwas mehr als vier Stunden Schlaf klingelt mein Wecker. Mit halboffenen Augen ziehe ich mich an und schnüre meine Schuhe – gemeinsam mit Toni wolle ich heute zu Sonnenaufgang auf den Löwenkopf steigen.
Durch die Haut gelangen Larven in den Körper und wachsen dann in den Venen zu bis zu zwei Zentimeter (!!!) langen Pärchenegeln heran – schon bei der Vorstellung läuft es mir kalt den Rücken runter.
Damals klang es fast noch wie ein Scherz und nun hatte ich das scheinbar Unmögliche geschafft: Ich hatte den afrikanischen Kontinent von seinem nördlichen Ende bis hin zu seiner südlichen Spitze durchquert.
Ich überlege kurz, schultere dann meinen Rucksack und schließe mich dem abenteuerlustigen Südafrikaner an – nach Kapstadt möchte ich immerhin auch und eigene Pläne hatte ich ja gerade nicht.
Da war ich nun … in Südafrika, dem – wenn alles nach Plan lief – letzten afrikanischen Land auf meiner Weltreise. In dem winzigen Ort hinter der Grenze ist ebenso wenig los, wie am Grenzübergang.