Urlaub mit meiner Familie: Machu Picchu, Cusco & Puno

Über Ostern war meine Familie zu Besuch in Peru. Nach einem wunderschönen Osterfest in Lima, ging es dann Ostermontag mit dem Flieger nach Cusco.

Sacred Valley: Das Tal der Inkas

Da wir in Cusco früh morgens ankamen, ging es direkt weiter mit einem Transfer nach Ollantaytambo, einem kleinem Dorf in den Anden, welches besonders bekannt als Ausgangspunkt des Salkantaytreks und Abfahrtsbahnhof des Zuges zum Machu Picchu ist. Auch ist Ollantaytambo teil des Sacred Valley einem Tal der Anden um Cusco herum, in dem es grüne Landschaft uns sehr viele Inkastätten gibt. Wir erholten uns hier erstmal und erkundeten das Dorf. Es gab dort zum Beispiel auch eine alte Inkaruine, die man besichtigen konnte. Bei den vielen Treppen wurde auch gleich der Höhenunterschied zu Lima deutlich. Auch der bunte Markt, auf dem man viele Souvenirs kaufen konnte, war beeindruckend. Ich fand es zudem interessant die Ruhe und den Unterschied zu Lima zu beobachten. Da unser Hotel etwas außerhalb lag, ging es dann mit dem Motortaxi zurück. Am nächsten Morgen ging eine Tour durch den Sacred Valley los. Auf schmalen Bergstraßen ging es als erstes nach Moray, wo man vor allem die kreisförmige Terrassenbauweise der Inkas bestaunen konnte und zudem eine super Aussicht auf das Tal hatte. Dann ging es weiter zu den Salzterassen von Maras. Über tausende Jahre hinweg hat sich dort terrassenförmig in kleines Pools Salz abgelagert. Neben schönes Fotos haben wir dort auch viel über die Geschichte des Tals und den Salzabbau gelernt. Danach ging es zum Mittagessen nach Ururbamba, der Hauptstadt des Sacred Valley, wo es viele peruanische Delikatessen wie z.B. Lamafleisch oder Cuy (Meerschweinchen) gab. Dann sind wir noch zu einer weiteren Inkastätten nach Pisac gefahren und haben hinterher Silberschmiede besucht, in der aus dem in der Region abgebauten Silber Schmuck hergestellt wird  Zurück in Ollantaytambo ging es dann zum Bahnhof und wir fuhren mit dem Zug eineinhalb Stunden nach Aguas Calientes auch das „Machu Picchu Dorf“ genannt.

Machu Picchu: Wonder of the world 

Am nächsten Tag ging es dann früh morgens mit dem Bus 20 Minuten über kurvige steile Bergstraßen hoch zum Mach Picchu. Allerdings war es sehr nebelig, sodass man nur zeitweise die schöne Landschaft sehen konnte. Oben angekommen ging es dann mit einem Guide in die Zitadelle die zu den 7 Weltwundern der Moderne gehört und diesen Titel allein schon wegen ihrer lange und der unglaublichen Natur verdient hat. Während der Tour haben viel über die Geschichte der Städte und darüber, wie sie entdeckt wurden, erfahren. Am berühmten Aussichtspunkt hatten wir dann Zeit ganz viele Fotos zu machen. Allerdings mussten wir erstmal ein bisschen warten, bis es nicht mehr ganz so nebelig war. Nachdem man den berühmten Blick halbwegs sehen konnte, ging es weiter durch die Stätte. Der Machu Picchu liegt an der Grenze zur Dschungel Region Cuscos, was man auch in der umgebenden Berglandschaft und anhand der Pflanzen- und Tierwelt erkennen konnte. Nach zwei Stunden Führung und sehr vielen Stopps für Fotos und um die Landschaft zu bestaunen, ging es dann wieder mit einem der Busse, die im Minutentakt die ganzen Touristen hoch und runter fahren, wieder nach Aguas Calientes, wo wir noch kurz Zeit hatten, um auf dem markt Souvenirs zu kaufen und das Dorf zu erkunden, bevor es dann mit dem Panoramazug, in welchem man eine super Aussicht auf die Landschaft hatte, zurück nach Ollantaytambo und vor dort direkt weiter nach Cusco ging.

Cusco: Hauptstadt des Inkaimperiums 

Am nächsten Tag erwartete uns eine Stadtführung in Cusco. Cusco ist die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches und Ausgangspunkt für viele Touren und Reisen in den peruanischen Anden. Im Gegensatz zum Sacred Valley und dem Machu Picchu, die auf 2000- 2500 Metern Höhe liegen, liegt Cusco auf 3400 Metern und damit schon etwas höher. Den Vormittag haben wir genutzt um uns den Plaza de Armas und die umliegende Geschäfte anzugucken und die Architektur, die sich doch von der in Lima unterschied, zu bestaunen. Dann ging es mit als erstes in die Kathedrale von Cusco, die nochmal in drei einzelne Schiffe unterteilt war. Dort konnte man die Goldverzierungen, verschiedene Altäre und vor allem sehr viele Gemälde sehen, die der Guide auch, eines nach dem anderen, sehr ausführlich erklärte. Danach ging es zum Inkatempel Koricancha, der sich mitten in der Stadt befindet. Dort konnte man vor allem die Erdbeben sichere Bauweise der Inkas, da auch Cusco in einer häufig von Erdbeben getroffenen Zone liegt sowie einen sehr schönen Innenhof bewundern. Danach ging es mit einem Bus etwas außerhalb der Stadt um noch weitere Inkastätten zu besuchen. Allerdings unterschieden diese sich alle nicht wirklich und die Bauweise und Hintergründe der Stätten sind immer recht ähnlich, sodass es nicht mehr ganz so interessant war. Vor den einzelnen Städten hatten immer wider Einheimische kleine Märkte aufgebaut, auf denen Kleidung und verschiedene Souvenirs verkauft wurden. Auf dem Rückweg in die Stadt haben wir dann noch bei eiben Laden angehalten, wo uns der Unterschied zwischen Alpaka-, Lama- und Vicuñawolle erklärt wurde und wie man die Echtheit dieser überprüfen konnte. Denn obwohl alle drei immer wieder verwechselt werden, unterscheiden sie sich deutlich in der Weichheit der Wolle und der Nutzhaltung. Danach ging es wieder zurück und man hatte aus dem Bus einen sehr guten Blick über das im Dunklen beleuchtete Cusco.

Rainbow Mountain Palcoyo

Am nächsten Tag ging es um fünf Uhr los in Richtung Rainbow Mountain. Nach der ersten Stunde fahrt, die noch auf einer vernünftigen Straße verlief, ging es nach einem kurzen Frühstück dann auf Feldwegen und eher schmalen Bergstraßen langsam immer höher in Richtung 4000 Meter. Die Aussicht und die Umgebung waren sehr beeindruckend. Wir fuhren durch kleine Dörfern und da es früh morgens war, sah man, wie die Kinder zur Schule gingen und die ersten Bauern ihre Arbeit begonnen. Zudem konnten wir die unangetastete Landschaft der Anden beobachten und sind an vielen Kartoffelfeldern vorbeigefahren. Zwischendurch standen immer mal wieder Lamas und Alpakas am Straßenrand. Je höher es ging, desto schmaler wurden die Straße und man wunderte sich nicht selten, wie die Menschen hier leben. Bei ca. 4700 Metern war dann der Startpunkt der Wanderung. Wir sind nicht zu dem „typischen“ Rainbow Mountain, sondern einem etwas unbekannteren, gefahren, der nur mit einer 45 Minuten Wanderung auf „flachem“ Terrain erreicht werden konnte. Doch auf fast 5000 Metern war die Luft recht knapp, sodass jeder Schritt und die leichte Steigung schon anstrengend war. Zwischendurch gab es immer wieder Aussichtspunkte, von denen man die verschieden Rainbow Mountains (denn eigentlich sind es drei verschiedene) sehen konnte. Man hätte auch noch oben auf einem Berg lang laufen können, allerdings war das nochmal sehr viel steiler und höher, sodass ich die Aussicht von unten genoss. Am Ende waren wir trotzdem auf fast 5000 Metern und neben dem wenig vorhandenen Sauerstoff war es auch recht kalt und hat sogar kurz angefangen zu hageln. Aber für die die Aussicht hat es sich gelohnt. Dann ging es wieder ins warme Auto und uns erwarteten drei Stunden Rückfahrt nach Cusco auf den gleichen schmalen Wegen.

Puno

Am nächsten Morgen ging es mit dem Touristenbus nach Puno. Für die 380 Kilometer braucht man normalerweise sieben Stunden, da der Bus aber Stopps machte, brauchten wir zehn. Der erste Stopp war bei einer Sixtinischen Kapelle etwas außerhalb von Cusco, wo wir die sehr schöne Deckenmalerei begutachten konnten. Dann ging es weiter zu einer Inkastätte (Raqchi), die aber diesmal kreisförmig angeordnet war und so auch nochmal Abwechslung zu den restlichen Stätten bat. Zudem war die Stätte auch noch gut erhalten. Es ging weiter zum Aussichtspunkt La Raya auf 4300 Metern, der die Grenze der Regionen Cusco und Pino bildet, und wo man nochmal die Aussicht auf schneebedeckte Gipfel hatte, bevor die Landschaft zum eher flachen Altiplano wechselst. Der letzte Stopp vor Puno war ein Museum über die Kulturen und Stämme im Altiplano. Kurz vor Puno haben wir die Stadt Juliaca durchquert. Eine peruanische Stadt, die von den Protesten Anfang des Jahres sehr stark betroffen war, und auch sonst sieht man dort vor allem Motortaxis und unfertige mehrstöckige unversiegelte Häuser reihen sich and einander. Viele peruanische Städte außerhalb der Tourismuszentren sehen so aus, aber es war definitiv interessant das nochmal so zu sehen. Die ganze Bustrecke ist erst seit wenigen Wochen wieder geöffnet da vorher immer noch Proteste in der Region waren und somit kaum Tourismus. Dann kamen wir endlich in Puno auf 3800 Metern an und haben bei einem ersten Gang durch die Stadt und auch im Hotel gemerkt, dass dort seit vier Monaten kaum Touristen waren. Normalerweise sonst quillt die Stadt vor Touristen, die alle den Titicacasee besuchen wollen, über. Am nächsten Tag ging es dann morgens auf den Titicacasee, dem höchsten schiffbaren See der Welt, der die Grenze zwischen Bolivien und Peru bildet. Nach ca. einer Stunde Bootsfahrt sind wir auf den Inseln der Uros angekommen. Die Uros sind eine indigenen Bevölkerungsgruppe, die auf im See schwimmenden Schilfinsel leben. Wir besuchten eine der abgelegeneren Inseln, auf der es kein richtiges Wassersystem gab.  Ein bisschen Strom wird durch Solarzellen erzeugt. Oft leben mehrere Familien auf einer Insel in kleinen Schilfhütten zusammen. Nachdem uns gezeigt wurde, wie die Inseln gebaut werden und wovon die Uros sich ernähren, hatten wir die Möglichkeit uns umzugucken, mit den Menschen zu sprechen, und ein paar Sachen zu kaufen, da die Uros ausschließlich vom Tourismus leben. Dann ging es mit dem Boot weiter auf die natürliche Insel Táquele, die von einem anderen Stamm bewohnt wird, und wo auch Landwirtschaft möglich ist. Nach einer kurzen Wanderung hatte man dann eine unglaublichen Rundumblick auf den See. Dann ging es wieder zurück und wir haben uns im Hotel entspannt. Am nächsten Morgen haben wir spontan noch eine Kanutour gemacht. Eigentlich wollten wir von Julia nach Lima zurückfliegen, da der Flughafen aber immer noch gesperrt war, mussten wir am Abend mit dem Nachtbus wieder zurück nach Cusco fahren und hatten so noch einen Tag mehr Zeit in Puno. Bei der Kanutour sind wir eine Stunde durchs Schilf gepaddelt und haben dann die näher am Ufer liegenden Uros-Inseln besucht, die etwas moderner sind. Dort gab es eine Kirche und eine Schule und viele Inseln hatten Toiletten und sogar einen kleinen Kiosk. Dann konnten wir zwischen den ganzen Insel rumfahren und man hat nochmal einen ganz anderen Eindruck bekommen, als am Vortag. Den Rest des Tages haben wir im Hotel entspannt und uns die Fußgängerzone angeguckt. Allerdings hat man auch da gemerkt, dass viele Geschäfte die Proteste nicht überstanden  haben. Am Abend ging es dann zehn Stunden mit dem Nachtbus zurück nach Cusco und am Vormittag dann von Cusco zurück nach Lima.