Montag 05.08.2024 – Abschied nehmen von Yaoundé
Die Nacht war überraschend erholsam – keinerlei Vergleich zu den letzten Nächten – und so habe ich Hoffnungen, dass meine Malaria-Infektion jetzt endgültig überstanden sei. Den Vormittag über sitze ich in meinem Zimmer und schreibe an meinem Blog, bevor ich mich gegen Mittag dann auf den Weg in die Innenstadt mache. Auf meinen Spaziergang in Richtung „Monument de Renaissance“ genieße ich noch einmal Yaoundés einzigartigen Charme: Berge, keine höheren Häuser, hier und da ein Mais- oder Fußballfeld inmitten der schnörkeligen Straßen. An einem Supermarkt mit großer Bäckerei lege ich einen Zwischenstopp ein und lasse ich von den Köstlichkeiten in der Glasvitrine verführen: Verschiedene Brotsorten, schokoglasierte Donuts und Quarkbällchen – derartige Dinge sind hier eine Rarität. In der Regel besteht die die Backwarenauswahl nur aus einfachem französischem Baguette und ein paar frittierten Teigklumpen. Mein Ziel, das Monument, ist schön anzusehen, aber mehr auch nicht. Eine immer enger werdende Wendeltreppe führt schneckenförmig einen kreuzgleichen Betonträger hinauf. Die spitz zulaufende Struktur, vor der die Statue eines Kinder auf dem Schoß habenden Mannes sitzt, wirkt, als gehöre sie in irgendeinen Disney-Park. Auf dem Rückweg merke ich, dass meine körperliche Belastungsfähigkeit noch nicht ganz dem entspricht, was sie vor Malaria einst war. In Betracht dessen kommt es passend, dass Rose mich, als ich ihr am Nachmittag offenbare morgen weiterziehen zu wollen, überzeugt noch einen weiteren Tag zu bleiben. Für heute Abend hat sie auch noch eine Überraschung für mich: Es gäbe für mich Kochbananen und Rührei – und ich bekäme einen Crashkurs in puncto Kochbananen frittieren. Ein Skill, den ich unbedingt erlernen muss, denn frittiertes Plantain – Kochbanane – zählt zu den wenigen Speisen aus Afrika, die ich – anders als Reis und Fisch – wirklich vermissen werde.
Dienstag 06.08.2024 – Kochbananen satt
Nun würde aber wirklich mein letzter Tag in Yaoundé anbrechen. Rose gönnt mir noch einmal Versorgung vom Feinsten: „Zum Mittag und zum Abendessen kannst du dir Kochbananen machen, ich mache dir Soße mit Fleisch dazu“. Nachdem ich zwei Wochen lang vergeblich nach einer Postkarte gesuchte habe, nutze ich am Morgen die Rückseite einer Passkopie um einen Brief nach Deutschland zu schreiben. Nachdem ich bei der Post war, decke ich mich mit neuen Moskitospray ein und fülle meinen Vorrat an Malaria-Medikamenten wieder auf – dann ist mein Tageswerk vollbracht. Ein letztes Mal für wer weiß wie lange Zeit genieße ich stabiles kostenfreies WLAN und gucke YouTube, bis mich selbst das langweilt.
Mittwoch 07.08.2024 – Kilometerschrubben
Nach einem reichhaltigen Frühstück, ist die Zeit gekommen mich von Samuel und Rose zu verabschieden. Zu Fuß stapfe ich mit meinem schweren Gepäck sechs Kilometer in Richtung der nächsten Autobahnauffahrt. Aus einer Hauptstadt heraus zu trampen ist alles andere als einfach. Ich bin schon vollkommen fertig, als ich um zehn die Auffahrt auf die zum außerhalb der Stadt gelegenen Flughafen führende Schnellstraße erreiche. Vom Flughafen aus erhoffe ich mir ohne Probleme auf die Richtung Süden führende Nationalstraße 2 zu kommen. Doch es kommt noch besser: Noch bevor ich meinen Daumen ausstrecken kann, hält ein knallgelber LKW und sammelt mich ein. Fahrtziel: Die Republik Kongo. Jackpot! Im Laufe der Fahrt stellt sich allerdings heraus, dass man für die knapp 600 Kilometer lange Strecke gerne etwas Geld hätte – so 50.000 Franc (75,64€). Kurz hinter dem Flughafen steige ich also wieder aus und bin dennoch zufrieden – von meinem neuen Standort aus, sollte ich schnell weiterkommen. Fünf Minuten später steige ich in einen Lastwagen der mich die nächsten dutzend Kilometer mitnimmt, bis sich unsere Wege trennen. Von hier geht es 500 Kilometer immer geradeaus in Richtung kongolesische Grenze. Ein Lastwagen hält an. Auf meine Frage, ob man mich mitnehmen kann, fragt man mich, wieviel ich zahlen würde. Zu meiner Überraschung düst der Lastwagen aber nicht weiter nachdem ich mit „nichts“ geantwortet hatte, sondern die Tür öffnet sich und ich darf einsteigen. Die nächsten Stunden vergehen wie im Flug. Kilometer für Kilometer bahnt sich der Lastwagen seinen Weg über die quer durch den Dschungel führende Nationalstraße. Gegen 16.00 Uhr erreichen wir einen Parkplatz, auf dem hunderte mit Baumstämmen beladene Lastwagen stehen. Ob auch wir die heutige Nacht hier verbringen würden, kann man mir noch nicht sagen – man müsse seinen Chef fragen. Nach einer Stunde, ist die Entscheidung gefallen – es geht noch heute weiter bis an die Grenze. Auf dem Weg gabeln wir einen weiteren Mitfahrer auf. Er muss für etwa 100 Kilometer, die wir ihn mitnehmen, 5000 Franc (7,56€) zahlen – mir gegenüber macht man aber zu Beruhigung weiterhin keine Geldforderungen. Um kurz nach Acht rollt der Lastwagen im Dunkeln langsam eine Schlange parkender LKWs entlang und bleibt am Ende dieser am Straßenrand stehen. Angekommen! Nachdem ich noch eine Portion Reis gegessen habe, baue ich mein Zelt auf einer Freifläche neben den parkenden Lastwagen auf. Überwältigt von der Strecke die in innerhalb eines Tages geschafft habe lege ich mich schlafen – ursprünglich hatte ich es nur zu hoffen gewagt, erst morgen Abend hier anzukommen.
Donnerstag 08.08.2024 – Willkommen im Kongo
Um kurz nach sechs weckt mich der Lärm der ersten LKW-Fahrer, die an ihren Trucks rumhantieren. Ich baue mein Zelt ab, frühstücke kurz etwas, decke mich mit Wasser ein und stapfe dann langsam aber sicher zum Grenzhäuschen. An dem Holzgebäude sind noch alle Schotten dicht – eine knappe Stunde muss ich warten, bis ein Polizist eintrudelt und den kleinen Grenzübergang für eröffnet erklärt. Als Erster am heutigen Tage, bekomme ich meinen Pass gestempelt und laufe dann drei Kilometer zur kongolesischen Seite. Unkompliziert stempelt man auch dort meinen Reisepass – Willkommen im Kongo! Direkt neben dem Immigration-Point entdecke ich einen MTN-Sonnenschirm auf kaufe mir direkt eine kongolesische SIM-Karte mit etwas Datenvolumen. Empfang gibt es hier allerdings noch nicht – in etwa 30 Kilometern im nächsten größeren Dorf dürfte ich damit rechnen, dass mein Handy sich mit dem Internet verbindet. Auf meinen Weg zurück an die Nationalstraße, ziehe ich die Aufmerksamkeit eines älteren Chinesen auf mich, der gerade an seinen Pick-Up-Truck gelehnt eine Zigarette raucht. Freundlich grinsend versucht er mir in unverständlicher Sprache irgendwas mitzuteilen – ich verstehe allerdings nur die Handzeichen: Schmeiß deinen Rucksack auf die Pritsche und steig ein. Wohin es geht, weiß ich nicht – allerdings gibt es hier nur eine Straße und – da auf der einen Seite die Grenze den Weg blockiert – auch nur eine mögliche Richtung. Immerhin 60 Kilometer nimmt man mich mit, bevor man in dem ersten größeren Dorf auf kongoleischer Seite anhält. Nachdem ich mir ein Omelett als zweites Frühstück genehmigt habe, stelle ich mich am Ortsausgang an die Straße und warte. Leider ist hier nur nahezu kein Verkehr – innerhalb von drei Stunden fahren vielleicht dreißig Autos an mir vorbei. Anhalten tuen nur zwei Lastwagen, die – anders als mein Glückstreffer gestern – ihr Fenster wieder hochkurbeln und weiterfahren, nachdem ich meinen Wunschfahrtpreis auf 0€ beziffert habe. Aufgeben und in ein Buschtaxi steigen kommt für mich allerdings nicht infrage: Es gibt keinen Grund warum ich weiter müsste: Hier im Dorf gibt es guten Empfang, genug optionale Zeltplätze, Restaurants, sogar eine günstige Auberge – und Zeitdruck habe ich keinerlei. Wenn‘s heute nicht klappt dann eben morgen – irgendwann findet sich schon einer. Irgendwann ist 13.00 Uhr: Ein weißer Pick-Up hält. Man könne mich in die nächste Stadt mitnehmen, müsse allerdings vorher noch zwei Stunden arbeiten. Wir halten an einem Funkmast, den die Jungs aus dem Auto reparieren sollen. In Kletterausrüstung besteigen sie den 70 Meter hohen aus dem Regenwald ragenden Stahlmast, bevor sie pünktlich nach zwei Stunden wieder am Boden sind und mich wie versprochen mit in das 80 Kilometer entfernte Sembé nehmen. Abgesetzt werde ich an einem katholischen Zentrum – eigentlich mit dem Ziel das ich dort ein Zimmer nehmen kann. 20.000 Franc (30,26€) sind mir allerdings zu viel für ein Zimmer und so frage ich nach der Erlaubnis mein Zelt in der gut gepflegten Anlage aufzubauen. Es gibt kaum einen besseren Zeltplatz: Freundliche Menschen, Außensteckdosen, ein überdachter Pavillon unter dem ich zelten darf und ein Brunnen an dem ich mein Kochgeschirr säubern kann. Einfach optimal!
Freitag 09.08.2024 – Abgeholzt
Um sechs Uhr erhebt sich die Sonne über den Horizont und mit ihr beende auch ich meine Nacht. Während ich mein Zelt abbaue, hänge ich mein Handy noch einmal an den Strom, bevor ich schon um kurz nach sieben an die Straße laufe und mich daran versuche weiterzukommen. Früh am Morgen ist hier allerdings noch nichts los – fünf Autos sind es in den ersten zwei Stunden die an mir vorbeibrausen. Etwas überlegen macht mir klar, woran das liegen könnte: Die Grenze von der aus die Straße nun mal kommt öffnet erst um eine gewisse Zeit und von dort hatte ich über zwei Stunden hierher gebraucht. Inzwischen habe ich mich ein paar Jungs angefreundet, die mir einen Plastikstuhl gegeben haben. Das macht das warten bequemer – für mehr Verkehr sorgt das aber auch nicht. Um viertel vor elf kommt der erste Lastwagen und sammelt mich direkt ein. Wenn man beim Einsteigen keinen Preis verhandelt hat, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder hat man Glück und wird tatsächlich umsonst mitgenommen oder der Fahrer fordert im Nachhinein auf einmal Geld und man sein Portemonnaie leeren – für den nicht unwahrscheinlichen Fall das Situation zwei eintrifft, habe ich dieses allerdings vorsorglich nur 1500 Franc (2,27€) gesteckt. Stundenlang fahren wir auf der bergigen, aber recht gut ausgebauten, Straße durch den dichten Dschungel. Der Dschungel im Kongobecken, wie diese Region geographisch korrekt heißt, ist – nach dem Amazons-Regenwald – der zweitgrößte zusammenhängende Regenwald der Welt. Immer wieder sieht man leider auch stellen an denen der Regenwald verschwunden ist. Irgendwo müssen die aberhunderten oft mit riesigen meterdicken Stämmen beladenen Holzlaster, die mir in den letzten Tagen entgegengekommen sind ja ihren Ursprung haben. Nachdem die Fläche gerodet wurde, wird sie meist einmal in Brand gesteckt, bevor dort dann Bananen und Getreide angebaut werden – logisch, die bringen den Menschen mehr Profit als diese öde Regenwald – zumindest auf kurze Sicht. Mein Hintern schmerzt inzwischen –trotz einer Decke auf der ich sitze – ziemlich und so bin ich froh, als wir um 14.00 Uhr Quesso, die einzige größere Stadt im Norden des Kongos, erreichen. Nach einer Portion Bohnen mit Fisch laufe ich zu dem an der Stadt vorbeilaufenden Fluss und frage dann beim Krankenhaus, ob ich dort mein Zelt aufschlagen dürfte. Nach einer Stunde warten, sammelt mich irgendjemand Offizielles ein und fährt mit mir zum Chef des Krankenhauses. Auf dessen Genehmigung hin nimmt man mich wieder mit zurück und ich darf mich auf der Grünfläche vor dem Gebäude ausbreiten. Während der Offizielle, der sich mir als Verantwortlicher des Krankenhauses vorstellt, mich durch die Stadt führt, trifft ein weiterer Tourist am Krankenhaus ein. Den Schweizer Fahrradfahrer, der nun sein Zelt neben mir aufschlägt, hatte ich aus dem LKW heraus schon auf dem Weg gesehen. Schnell kommen wir auf die Preise im Kongo zu sprechen, die sind nämlich extrem: Während man in Westafrika überall Plastikbeutel mit einem halben Liter Wasser für 50 Franc (0,08€) bekam, gab es in Kamerun nur noch 1,5L-Flaschen für um die 350 Franc (0,35€) hier im Kongo zahlt man nun 500 Franc (0,76€) für eine Flasche Wasser. Nicht nur das Wasser, sondern alle Dinge – Brot, Eier, Nutella – sind mit der Grenze um knappe 150% teurer geworden. Bei Süßgetränken ist es am Extremsten – dort bekommt man nun für den selben Preis nur noch einen halben anstelle eines ganzen Liters. Trotz hohen Preisen gehen der Schweizer und ich am Abend gemeinsam essen, bevor ich mich müde ins Bett fallen lasse.
Samstag 10.08.2024 – Knappe Kasse
Eine Handvoll Einbäume warten am Ufer auf ihre nächste Nutzung, als ich am Morgen den Fluss entlangspaziere. Auf der anderen Seite des Flusses liegt ein ganzer Landesteil der mir unzugänglich bleibt. Google Maps kennt dort nicht eine Straße, geteerte Straßen soll es in dem Bundesstaat auch nicht geben – nur ein paar schmale Trampelpfade. In dem dichten Regenwald liegt ein großer Nationalpark mit seltenen Berggorillas und Waldelefanten, dazu ein mysteriöser nahezu perfekt kreisrunder See. Doch ein Großteil des Gebietes ist auch heute noch nicht erschlossen –Touristen, die in dieses Gebiet vordringen wollen, müssen sich mit einem kleinmotorigen Flugzeug in eines der Dschungeldörfer fliegen lassen und tausende Euros für Nationalparkgebühren hinblättern. Wieder zurück am Zelt ist es dem Schweizer gelungen den Schlüssel für ein Sanitärgebäude zu ergattern, den man uns schon gestern Abend versprochen hatte – endlich mal wieder Duschen. Da es in dem kleinen Dorf – achso „Stadt“ nennt man das – nicht wirklich viel zu tun gibt, widme ich mich den schreiben meines Blogs. Bei einem Blick auf meine Budgetkalkulation stelle ich fest, dass mein Kontostand weiter schrumpft – 68,43€ habe ich noch und noch immer keine Aussicht auf baldige Einnahmen. Eine kurze Rechnung verrät mir, dass wenn ich 3000 Franc (4,54€) – das reicht für drei einfache Mahlzeiten und zwei Flaschen Wasser – täglich ausgebe, mir noch exakt 14 Tage verblieben, bis ich wieder bei den 0€ stehe mit den ich einst gestartet war. Später am Nachmittag, nachdem ich eine Runde durch das Stadtzentrum spaziert bin, lösen sich all diese Überlegungen in Luft auf – eine Nachhilfeschülerin schickt mir ihre Planung für den Monat: Sechs Stunden in den nächsten zwei Wochen. Am Abend gehe ich gemeinsam mit dem Schweizer ein weiteres Mal zu dem kleinen Stand, der Pommes, frittiertes Plantain und Hähnchen verkauft – ein Gaumenschmaus.
Sonntag 11.08.2024 – Auf den Spuren der Elefanten
Nachdem ich mir zum Frühstück ein Omelett gegönnt habe, baue ich, während mein Handy im Foyer des Krankenhauses noch einmal Strom tankt, mein Zelt ab. Dann schultere ich meinen Rucksack und mache mich auf den Weg Richtung Ortsausgang. Während ich den Bürgersteig entlang marschiere ruft mich der Fahrer eines am Straßenrand stehenden weißen Pick-Ups zu sich. „Wo willst du hin?“. Auf den zweiten Blick kommt mir der Wagen und auch sein Fahrer bekannt vor – das sind doch die MTN-Leute, die mich am Donnerstag schon einmal mitgenommen haben. Der Fahrer hatte mir noch erzählt, dass er aus Quesso kommt. Freudig schmeiße ich meinen Rucksack auf die Pritsche und steige ein. Eine halbe Stunde später stehe ich an einer großen Kreuzung, an der sich die Straße in Süd- und in Westrichtung – dort komme ich her – aufteilt. Schnell finde ich auch hier einen „Ride“ – zwei Männer in einem Jeep nehmen mich mit in ein 50km entferntes Dorf, in dem ich vorsorglich aussteige um noch ein letztes Mal Internet zu haben – das danach nämlich für hunderte Kilometer Mangelware sein. Nach einer kleinen Pause an einem wassergefüllten Steinbruch soll es dann zu meinem Tagesziel gehen. Ich möchte heute Nacht im Dschungel schlafen, mehr als eine GPS-Koordinate für den Schlafplatz habe ich allerdings nicht. Ob es dort irgendwo ein Dorf gibt? Laut Karte nicht. Nachdem eine halbe Stunde nicht ein Auto vorbeigekommen ist, höre ich endlich ein Motorengeräusch und überzeuge den LKW-Fahrer mich mitzunehmen. Interessiert fragt er mich, nachdem ich mein grobes Vorhaben geschildert habe, aus: Was willst du da Essen? Und wo schläfst du? Mit dem Essen trifft er einen wunden Punkt, abgesehen von einer Flasche Wasser habe ich nämlich tatsächlich nichts dabei. Zu Beruhigung befindet sich einen Kilometer hinter der Stelle, an der ich mich ins Dickicht schlagen möchte, ein kleines Dorf. In dem kleinen Kaufmannsladen, decke ich mich also mit etwas zu essen ein und lasse mich danach in dem winzigen Restaurant des Dorfes nieder. Eine Speisekarte braucht es für ein angebotenes Gericht nicht – ich nehme dann die Yam-Wurzeln mit der Fleischsoße. Zu Fuß mache ich mich dann auf den Weg in den Regenwald. Eine halbe Stunde folge ich einem schmalen Trampelpfad, bis ich vor einem umgestürzten Baum mein Zelt aufschlage. Elefantenkot und riesige Fußabdrücke zeigen mir das ich hier richtig sein muss. Den gesamten Nachmittag lausche ich still der Geräuschkulisse: Ein Knacken? Ist das vielleicht ein Elefant? Oder ein Gorilla? Oder doch nur ein Schimpanse, der von Ast zu Ast hüpft. Zu Gesicht bekomme ich bis es dunkel wird keines der Tiere, die mich hierher gezogen haben. Ich koche mir also eine Portion Spaghetti mit ein paar öligen Dosensardinen und lege mich dann in meinem Zelt schlafen.
Weiterhin GUTE REISE auf der Südhalbkugel.
Dein Weg führt ja immer Südwärts.
Ganz am Süd-Ostrand vom Kongo bei Likasi
und Lubumbashi( Nähe Sambia) leitet meine Nichte
Ruth Willenbrecht eine Missionsstation seit 35 Jahren.
Jedoch wäre das einmal quer durch den Kongo.
Die Welt ist ein Schauplatz- Du kommst, siehst und
gehst vorüber. Alles Gute und Gott befohlen.
Erwin