Montag 11.12.2023 – Kein Job, kein Akku, kein Herd
Meine Zielsetzung für heute war klar: Einen Job finden, in dem ich – bis Karen Freitag käme – so viel wie irgendwie möglich arbeiten könnte. Meine Jobsuche starte ich dort, wo ich das letzte Mal – in Amsterdam – erfolgreich gewesen war. Anderthalb Stunden kostete es mich vom Hostel aus zum Hafen zu laufen. Anstelle der Arbeitsgeräusche, die ich mir erhofft herrschte hier Stille. Nur auf einzelnen Booten sah man Menschen. Mir stellte sich aber ein viel größeres Problem: Der gesamte Hafen war von einem meterhohen Zaun umgeben. Ich versuchte mein Glück auf zwei Schiffen, außerhalb des eingezäunten Bereichs – Erfolglos! Auf dem einem Schiff bat man mich meinen Lebenslauf an das Management zu schicken, auf dem anderen sprach man nur portugiesisch. Mich online um einen Job zu bemühen könne ich vergessen – Ich wäre nur etwas mehr als eine Woche hier: Ich brauchte etwas kurzfristiges. Ich gab mich geschlagen – dann arbeite ich halt in einem anderen Ort – Im Vergleich zu Amsterdam gab meine noch immer nicht leere Reisekasse, diese Option nämlich her. Google Maps folgend bewegte ich mich entlang der kleiner steiler Straßen ins Zentrum. Nachdem ich dieses einige Stunden erkundet hatte, ließ ich mich bei Burger King nieder. Zu meiner Enttäuschung waren die Steckdosen an der Wand mehr Deko als Stromquelle und so verlegte ich meinen Arbeitsplatz in den gegenüberliegenden McDonalds. Hier lud zwar mein Handy aber mein Laptop kam auch hier nicht über die drei Prozent Marke, bevor er sich wieder Ausschaltete. Eigentlich hatte der die ganze Nacht geladen, doch auch das hatte wohl nicht funktioniert. Fuck! In wenigen Minuten musste ich eine Nachhilfestunde geben. Mit dem Handy wählte ich mich in das Programm ein und war – zumindest für den Moment – dankbar, als meine Schülerin mir per WhatsApp mitteilte, dass sie ihr Abo gekündigt hatte und nicht kommen würde. Ich eilte ins Hostel, gab parallel, die nächste Stunde übers Handy und fand eine Steckdose an der mein Laptop tatsächlich lud. Nach einer weiteren Nachhilfestunde am Laptop ging ich in auf der Suche nach etwas Essbaren in den Supermarkt. Ich wollte etwas warmes und ich hatte nur eine Mikrowelle zur Verfügung. Das katzenfutterähnliche Dosengericht von gestern war auch keine Wiederholung wert. Mir fiel eine Fischstäbchenpackung ist Auge. Gehen die auch in der Mikrowelle? Die Packung sagte nichts darüber, aber was soll schon schief gehen? Nach 15 Minuten Mikrowelle, lagen eine Handvoll außen viel zu heiße und innen nur lauwarme Fischstäbchen auf meinen Teller – alles andere als knusprig. Den restlichen Abend verbrachte ich damit mit etwas JavaScript-Code und unzähligen Online-Tools die Standortdaten meines Handys in eine lesbare GPX-Datei zu verwandeln.
Dienstag 12.12.2023 – Eine Stadt zum Verlieben
Frohgemut tappte ich in die Dusche. Zumindest diese hatte sich gestern als ein positives Merkmal des Hostels ergeben – warm und mit vernünftigem Wasserdruck. Gerade hatte ich die Brause in die Hand genommen, da wurde es dunkel und das monotone Geräusch der Lüftung stoppte. Ein Versuch den Lichtschalter wieder umzulegen bestätigte meine Vermutung – Stromausfall. Die Dusche müsse noch ein bisschen warten. Im Bett liegend überbrückte ich die Zeit damit meinen neusten Blog-Post zu veröffentlichen. Im Schein meiner Handytaschenlampe floss dann das warme Wasser meinem Körper herab – noch immer ging der Strom nicht. Ich lief in die Innenstadt, einen Plan was ich dort wollte hatte ich nicht. Ich folgte meinem Gefühl, erkundete kleine Gassen, steile Treppen und bunte Häuser – immer der Nase nach. Auf mein Gefühl schien tatsächlich verlass zu sein: Nachdem ich die letzte halbe Stunde kaum einen anderen Touri mehr gesehen hatte, stand ich – wieder von Touristen umgeben – vor einem Aussichtspunkt inklusive kleinem Garten. Eine der gelben Straßenbahnen kämpfte sich vor mir den Berg hoch. Mein Blick schweifte vom Meer über die Hausdächer zu einem Kuppelbau. Diese Aussicht kam mir bekannt vor – noch gestern Abend hatte ich meinen jetzigen Ausblick auf einem Werbefoto bestaunt. Ein paar Minuten saß ich auf der Brüstung des Aussichtspunktes und genoss den Blick. Die Sonne wärmte mir den Rücken – traumhaft. Ich zückte mein Handy und kümmerte mich ein bisschen um meine Französisch-App. Inzwischen hatte ich – zumindest der App zufolge – das Sprachniveau A1 erreicht. In einer kleinen Straße warte ich einige Minuten bis mir eine der gelben Straßenbahnen entgegenkam und so das perfekte Fotomotiv bereitstellte. In der Hoffnung, dass der Strom wieder funktionierte ließ ich mich für die die drei Nachhilfestunden die heute anstanden, im Hostel nieder. Ich hatte Glück – fünf Minuten nach dem ich meine erste Stunde begonnen hatte, schaltete der Elektriker den Strom wieder ein. Im Dunkeln machte ich mich ein weiteres Mal auf den Weg in die Innenstadt. Der Weihnachtsmarkt, den ich am Vortag entdeckt hatte, leuchtete nun in allen Farben. Aber Lissabons Nachtleben hatte auch Schattenseiten: Im fünf Minutentakt sprachen mich Dealer an und boten mir ein großzügiges Drogensortiment an – Nein, danke!
Mittwoch 13.12.2023 – Dornröschen
Nach einer kalten Überraschung am Morgen – in der Dusche ging heute zwar das Licht, dafür gab’s kein warmes Wasser – machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Um meiner Tante nicht zu viel von Lissabon vorwegzunehmen, wollte ich meinen heutigen Tag außerhalb verbringen. Mit dem Zug ging es nach Sintra, einem von Burgen und Schlössern nur so übersäten Ort am Fuße einer Gleichnamigen Bergkette. Während die meisten Touris, die aus dem Zug aussteigen in einem der Shuttlebusse zu den Burgen verschwanden, machte ich mich zu Fuß auf den Weg. Der mal mehr mal weniger befestigte Weg, führte schnell von der Hauptstraße in einen zugewucherten Park. Alte Mauern und Gebäude waren im Dornröschenschlaf von Moos und Grünspan überdeckt. Links und rechts vom dem stets nach oben führenden Weg lagen große Felsbrocken. Es tat unglaublich gut nach all den Großstädten in den letzten Monaten, mal wieder in der Natur unterwegs zu sein und so war ich schon bevor ich die Burg erreicht hatte dankbar, diesen Auslug unternommen zu haben. An der Burg traf ich dann wieder auf die anderen Touristen und lief etwas zwischen den Mauern und Türmen herum. Auf dem Rückweg stoppte ich an einem Schild, dass auf einen für „Rockclimbing“ bekannten Felsen hinwies. Wie cool wäre es, wenn man da rauf käme? Trampelfaden abseits des Weges folgend kletterte ich durchs Dickicht an der Felskante entlang und stand am Ende tatsächlich auf dem Felsen. Nachdem ich dort eine gute halbe Stunde einfach gesessen und die Ruhe und Aussicht genossen hatte, kletterte ich weiter zwischen riesigen Felsbrocken in die Höhe. Als ich über mir die Burgmauern entdeckte, realisierte ich, wie weit ich vom ursprünglichen Weg abgekommen war, beschloss ich umzudrehen. In einer Supermarktkantine kaufte ich mir ein halbes Hähnchen und setzte mich dann in den Zug zurück nach Lissabon. Dort angekommen lief ich eine knappe Stunde immer bergauf bis ich den höchsten Aussichtspunkt der Stadt erreichte. In einer halben Stunde könnte ich von hier die Sonne über Lissabons Dächern untergehen sehen. Auf der Brüstung sitzend genoss ich den wunderbaren einzigartigen Ausblick und guckte zu wie das letzte Licht des Tages hinterm Horizont verschwand. Nachdem ich im Hostel eine Liste von ToDo’s am Laptop abgearbeitet hatte, machte ich mich im Dunkel noch einmal auf den Weg zum Aussichtspunkt. Nun war es hier vollkommen ruhig. Seit über einem Jahr war ich jeden Abend mit dem Fahrrad an einen ruhigen Ort gefahren und hatte dort die Stille genossen – Zeit runter zu kommen, den Tag zu reflektieren, zu beten. In den letzten Monaten war das durch das Reisen viel zu kurz gekommen. Mit dem Lärm und den Lichtern der Stadt zu meinen Füßen genoss ich diesen Moment der Stille also besonders.
Donnerstag 14.12.2023 – You have to write a book
Mein ganzer Körper war übersät von mückenstichähnlichen juckenden Punkten – seitdem ich in diesem Hostel war, hatte ich jede Nacht mehr davon. Auch wenn ich nichts entdecken konnte, löste schon die Vorstellung, dass ich mir mein Bett mit kleinen Tierchen teilte Unbehagen bei mir aus. Wie schön, das ich nur noch eine Nacht hier bleiben würde. Die letzten drei Tage war ich vom Hotel aus jedes Mal in die selbe Richtung gestartet. Mit dem Vorsatz mehr von Lissabon zu entdecken, lief ich heute also in eine andere Straße – wer weiß, wo ich lande. Nach einigen Kilometern erreichte ich das „Lisbon Wonderland“ – einen Park, in dem verschiedenste Fahrgeschäfte für Kinder stehen. Auf einer Bank ließ ich mich in der Sonne nieder, las ein bisschen und arbeitete weiter an meinem Französisch. Danach ging es zu Fuß durch Lissabons Randviertel – mein Ziel war die riesige Hängebrücke, die den Fluss Tejo überspannte. Nach einer Stunde Fußmarsch durch die pralle Sonne fand ich mich vor dem an die Golden Gate Bridge erinnernden Konstrukt wieder. Um 14.00 Uhr warteten zwei Nachhilfestunden. Obwohl ich mehrfach überlegt hatte mich dafür an einem sonnigen Ort mit schöner Aussicht niederzulassen – ganz dem Stereotyp des digitalen Normanden entsprechend – fand ich mich am Ende doch im Hostel wieder. Am Laptop hatte ich genug zu tun: Auf der Website eines Pferdehofes wartete Arbeit auf mich, meinen Blog wollte ich weiterschreiben und meine Bilder hatte ich zuletzt ich Barcelona gesichert. In der Dämmerung lief ich noch einmal zu dem Aussichtspunkt, den ich gestern entdeckt hatte – Die nächtliche Ruhe dort oben hatte mir gut getan. Die Sonne war inzwischen zwar schon untergegangen, nur ein orange leuchtender Streifen am Horizont zeugte noch von dem strahlenden Himmelskörper. Ich kam mit einem Mann ins Gespräch, der neben mir auf der Brüstung saß. Er empfahl mit ein paar Orte, ich erzählte ihm von meiner Reise. Nachdem wir einige Zeit gemeinsam in die Weite gestarrt hatten, verabschiedete er sich mit den Worten „You have to write a book“. Das Chaos, dass sich in den letzten Tagen in und um meinen Spind gebildet hatte, verstaute ich wieder in meinem Rucksack. Dann schaffte ich nur noch eine halbe Folge 7vsWild, bevor ich ins Bett fiel – morgen müsste ich früh aufstehen, um meine Patentante am Flughafen in Empfang zu nehmen.
Freitag 15.12.2023 – Noch mehr Fliesen
Um halb sieben – viel zu früh – klingelte mein Wecker. Vierzig Minuten später hatte ich ausgecheckt. Zu Fuß machte ich mich auf den Weg in Richtung Flughafen. Lange warten musste ich nicht, bis Karen aus der „Arrivals“-Tür kam. Gemeinsam machten wir uns mit der Metro auf den Weg in die Innenstadt. Vom Hauptplatz aus liefen wir durch die Einkaufsstraßen in Richtung Wasser und probierten in einer Bäckerei auf dem Weg Pasteis de Nata – ein für Portugal typisches mit Pudding gefülltes Blätterteigtörtchen. Wir waren keine Stunde unterwegs, schon hatte Karen ihren ersten Kauf erledigt – ein Stück bunt gemusterter Stoff. Nachdem wir das Wasser und die am Strand stehenden Sandskulpturen bewundert hatten, stiegen wir in die Straßenbahn Linie 28. Die Linie ist bekannt für die engen Gassen, die die alte gelbe Straßenbahn durchquert, während sie sich den Berg hoch und runter quält. Nachdem wir eine ganze Runde mit der Straßenbahn gefahren waren, machten wir uns dann zu Fuß auf den Weg an die Spitze des Berges. Karen war ganz aus dem Häuschen vor lauter bunt gemustert gefliesten Hauswänden – keine konnte ihrer Kamera entgehen. Durch kleine Gassen voller schöner Restaurants bahnten wir uns den steilen Weg zur Aussichtsplattform. Nachdem wir dort einige Zeit die Aussicht genossen hatten, ging es den Berg wieder runter – wir könnten nun in unser Appartement einchecken. Als wir den Schlüssel für die Wohnung hatten, ich meinen Rucksack aus dem Hostel geholt hatte und Karen sich etwas ausgeruht hatte, fuhren wir mit der Straßenbahn wieder auf den Berg. Dort ließen wir uns auf der sonnigen Terrasse eines Restaurants nieder. Nach einem Abstecher zu der Burg, die den Berg krönte, liefen wir in der Hoffnung die Engstelle zu finden, durch die wir gefahren waren, den Straßenbahnschienen folgend den Berg wieder runter. Als wir wieder an der Haltestelle ankamen, an der wir Eingestiegen waren, stellte sich dann die Frage: Liegt die Engstelle auf einem anderen Teil der Strecke oder hatten wir diese – in Begeisterung über einen der Fliesenläden – verpasst? Am Wasser sitzend guckten wir zu, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand bevor wir uns – erschöpft von den vielen Schritten – auf den Weg ins Apartment machten. Im Dunkeln rafften wir uns noch einmal auf und besuchten den Weihnachtsmarkt. Hier probierten wir auch einen der runden Teigballen, die uns schon ein paar mal aufgefallen waren. Der erste Biss war eine Überraschung – ein faseriger Teig mit Fischgeschmack – hätte man beim Namen Codfish Cake auch drauf kommen können.
Samstag 16.12.2023 – Pack die Badehose ein
Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof – wir wollten heute an die Atlantikküste. Na super, der letzte Zug war gerade weg, wir müssten eine Dreiviertelstunde warten. Mit der Badehose im Gepäck fuhren wir erst eine Stunde nach Sintra und stiegen dort dann in einen Bus, der eine weitere Stunde brauchte um uns an einen kleinen Küstenort zu bringen, den ich auf Google Maps rausgesucht hatte. Schon als ich aus dem Bus stieg, war mir aber klar, der lange Weg hatte sich gelohnt. Vor uns ging es viele Meter in die Tiefe. Am Fuß der Steilküste peitschten die Wellen des Atlantiks mit einem ohrenbetäubendem Lärm auf die Felsen. Guckte man die die Ferne, so sah man so weit das Auge reichte nichts als das blau des Meeres. Ein kleines Dort war förmlich auf den Felsen der steilen Küste gebaut worden. Unter den strahlend weißen Häusern befand sich ein Pool, der nur durch eine Mauer vom Atlantik abgetrennt war. Wow! Krass! Woww! Der paradiesische Anblick machte sprachlos. Dazu war es weder windig noch kalt. Die Sonne schien so stark, dass ich schon nach wenigen Minuten bereute nur mein Gesicht und nicht auch meine Arme eingecremt zu haben. Nachdem wir unzählige Fotos von der Aussicht, den Felsen und den peitschenden Wellen gemacht hatten, liefen wir etwas die Küste entlang und ließen wir uns in einem Café nieder. „Den könnten wir fragen, ob wir in den Pool dürfen“ – ein Mitarbeiter des vor dem Pool liegenden Fischrestaurants lief an uns vorbei. „Wer nicht fragt nicht fragt, kriegt keine blöden Antworten“ „Ohne zu fragen, geh ich da nicht rein.“ „Keine Schilder, keine Absperrung und wenn ich erstmal drin bin, können die eh nichts mehr machen.“ – Mutig stieg ich in den traumhaft anmutenden Infinity Pool. „Boah, das ist eiskalt“ – vielleicht war auch einfach die Temperatur der Grund warum außer mir keiner in dem Pool schwamm. Nachdem ich eine Runde geschwommen war, traute sich auch Karen ins Wasser. Wie neugeboren saßen wir in Badeklamotten auf der Poolkante, genossen die Wärme der Sonne und guckten den Wellen zu. „Das Meer ist ein bisschen wie ein Lagerfeuer – man kann dem einfach ewig zugucken, ohne das es langweilig wird.“ Als die Sonne auf unserer nicht eingecremten Haut langsam zu brennen anfing, liefen wir in erst durch das Dort und dann in die andere Richtung die Steilküste entlang. Einfach wunderschön. Der Weg entlang der Steilküste wurde nicht besser und so drehten wir um und verbrachten die letzte Stunde bis unser Bus kam mit einer kalten Cola in einem Café. Die inzwischen tieferstehende Sonne tauchte das auf der Steilküste gebaute Dorf in einen goldenen Schimmer. Zwei Stunden später waren wir zurück im bereits dunkeln Lissabon. Am Laptop gab ich eine Nachhilfestunde – mein Schüler schrieb Montag eine Arbeit und konnte daher nicht bis nach dem Wochenende warten. Nachdem wir in der Stadt in einem Restaurant zu Abend gegessen hatten, ließen wir den Abend Bilder austauschend und 7vsWild guckend auf dem Sofa ausklingen.
Sonntag 17.12.2023 – Sunny Birthday
Ein Klopfen an der Tür läutete den Tag ein. Mein mit Karen facetimender Onkel hatte gesehen, dass ich bereits online bin, und gratulierte mir nur per Videocall zum Geburtstag. Auf dem Tisch stand ein kleines Geburtstagstörtchen umgeben von ein paar kleine eingepackten Geschenken. Nach dem Frühstück machten Karen und ich uns wieder auf dem Weg zum Bahnhof. Das Meer hatte uns gestern so gut gefallen, dass wir auch heute nicht in der Stadt bleiben wollten. Nachdem wir in Cascais einen Blick auf den wundervollen karibisch wirkenden Strand riskiert hatten, ließen wir uns vorerst in Café nieder. In der Stadt begegneten wir auch einem Motoradtreffen. Einige hunderte als Weihnachtsmänner verkleidete Biker trafen sich hier in dem Lissabonner Vorort. Am Strand gab es dann erstmal, den wöchentlichen FaceTime-Call mit meiner Familie. Es dauerte nicht lange, bis der Pulli überflüssig wurde. Krass! Vor einem Jahr hatten wir an meinem 18ten bei Minusgraden eine Schneeballschlacht gemacht und nun saß ich in der Sonne schmelzend am Strand. Das Wasser war – zumindest gefühlt – noch kälter als gestern. Dementsprechend reichte es mir mit den Füßen durch die gleichmäßig an den Strand rollenden Wellen zu laufen. An einem kleinen Stand kauften wir einen Pina Colada – stilvoll serviert in einer aufgeschnittenen Ananas mit Schirmchen und Strohhalm und aßen dazu einen Dürüm, den wir uns beim Refill der Ananas holten. Mit dem Zug fuhren wir zurück nach Lissabon und gingen dort kurz ins Apartment. Im Sonnenuntergang ging es dann mit der Fähre über den Fluss. Auf der anderen Seite erwarteten uns ein alter mit Graffitis übersäter Industriehafen und Blick auf das erst von der Sonne angestrahlte und später dann selbst leuchtende Lissabon. Zurück in Lissabon aßen wir auf dem TimeOut-Market – einem großen Food-Court – erst zu Abend und dann zum Nachtisch noch ein Eis. Zurück in der Wohnung ging es dann langsam aber sicher ans Sachenpacken. Karen würde morgen früh nach Hause fliegen und ich würde zurück ins Hostel ziehen. In den letzten drei tagen hatte ich es tatsächlich geschafft einmal meinen kompletten „Kleiderschrank“ durchzuwaschen. Spontan entschloss ich mich am Abend auf Instagram durch die Liste an Menschen denen ich folge zu gehen und großzügig auszusortieren. Am Ende war mein Feed deutlich leerer und nicht ein einziger professioneller Account übrig – nur noch Privatpersonen und ein paar kleine Vereine. Karen löschte derweil „ihr“ Spiel von ihrem iPad.
Moin Felix, nachträglich alles Gute und Gottes Segen für dich zum Geburtstag.
Hoffentlich hast du dann bald die Chance, ein paar Moneten machen zu können…
Ich wünsche dir alles Gute und schöne Feiertage.
Liebe Grüße Heiko
Lieber Felix, wiedermal eine toller Bericht und ich bin froh das unser Airbnb nicht dein Hostel war. Ich glaub wir haben nicht alle verschiedenen Fliesenmuster gefunden und ich muss Lissabon nochmal besuchen. Es waren wirklich eine sehr schöne Zeit mit dir. Vielen Dank nochmal dafür.