Ein Wochenende im Hogar

Dieses Wochenende (01-02.10) hatte ich die Aufgabe im Kinderheim (hier wird es Hogar genannt)  in Cieneguilla für die kleinen Kinder bis drei Jahre mitzuhelfen. Zusammen mit meiner Mitfreiwilligen Vera sind wir also am Samstag Morgen mit dem Bus nach Cieneguilla gefahren (sonst sind wir immer zusammen mit den Kindern gefahren aber die blieben am Wochenende in Lima). Die Anfahrt mit dem Bus war insofern interessant, dass wir um 06 Uhr aufstehen mussten um um 07 Uhr loszufahren. Da die Bushaltestelle in Lima aber etwas weiter weg war sind wir dort erst einmal mit einem Uber hingefahren. Danach sind wir ca. 1 Stunde durch Lima gefahren und ich konnte die verschiedenen Leute beobachten, die mit dem Bus fahren. Kurz bevor wir aussteigen mussten hat Vera mir dann die Merkmale der Haltestelle gesagt da diese nicht angesagt werden. Nach einmal umsteigen haben wir es sogar in ca. 90 Minuten nach Cieneguilla geschafft (während der Rush-Hour braucht man von Lima aus sonst 2-2,5 Stunden).

Um 10 Uhr haben wir dann angefangen zu arbeiten. Meine erste Aufgabe war die Wäsche der Kinder zusammenzulegen. Während dessen konnte ich dann die süßen und kleinen Klamotten bewundern. Dann sind die Babys aufgewacht und ich habe geholfen sie zu füttern, was mehr oder weniger gut geklappt hat. Dann haben wir ein bisschen mit den Babys gespielt, die alle ganz süß sind, solange sie nicht alle gleichzeitig anfangen zu weinen. Auch war es manchmal etwas überfordernd zusätzlich noch die drei Jungs (2-3 Jahre) einzufangen die mit ihren Spielzeugen um die Babys herumgefahren sind. Vorm Mittagessen sollte ich dann noch einem Baby die Flasche geben was allerdings schwierig ist, wenn die Kinder immer wieder ihren Kopf wegdrehen. Nach einer Stunde Mittagspause haben wir dann zwei Stunden alleine auf die Babys aufgepasst, während die anderen geschlafen haben. Auch da ging es solange gut bis die Kinder anfingen zu schreien. Vor allem, wenn es wegen der vollen Windel war. Aber auch das haben wir zu zweit hingekriegt. Am Nachmittag gab es dann nochmal Milch, auch das klappte nun schon besser als beim ersten Mal. Dann haben die Kinder noch etwas gespielt bis es Abendessen gab. Gegen 18.00 Uhr hatten wir dann unseren wohlverdienten Feierabend.

Am Sonntag fingen wir wieder um 10 Uhr an und gingen erstmal mit den 3 Jungs spazieren. Dabei haben wir aber nicht bedacht, dass man für die eigentliche Strecke, die wir sonst in 10 Minuten schaffen, mit drei kleinen Kindern etwas länger braucht. Auch weil die Jungs Stöcke und Steine, wovon es sehr viele gab, sehr faszinierend finden. Auch eine Faszination war mein Sonnenhut den die Kinder die ganze Zeit haben wollten, sowie meine Uhr. Dann haben wir uns wieder um die Babys gekümmert und immer versucht sie so abzulenken, dass sie nicht schreien. Meistens hat schon ein Positionswechsel geholfen. Ansonsten haben wir genauso wie am Samstag einfach auf die Kinder aufgepasst und ihnen alle paar Stunden die Flasche oder Früchte gegeben. Am Abend haben wir dann auch mitgeholfen den drei Jungs das Abendessen zu geben und uns währenddessen mit den Hermanas (Schwestern, die im Heim mithelfen ) unterhalten. Dabei ist es beeindruckend wie glücklich die Kinder trotz ihrer schwierigen Schicksale dort sind.

Mein Fazit nach diesem Wochenende ist, dass die Arbeit mit den Babys anstrengender ist als gedacht und wenn sie schreien auch manchmal überfordernd sein kann. Aber die Kinder sind sehr glücklich und süß. Auch kann ich so mein Spanisch noch verbessern da dort niemand Deutsch kann. In zwei Wochen darf ich wieder im Kinderheim mithelfen.