Campingtrip in Cieneguilla
09.05.23
Anfang Mai wollten wir mit einigen der Kinder zusammen auf einen Berg in Cieneguilla wandern und dort campen. Die Kinder hatten immer wieder davon geschwärmt, wie schön die Aussicht dort oben war und wie toll die Ausflüge gewesen sind. Am Dienstag (09.05.) ging es dann los. Nachdem wir vorher alle Schlafsäcke besorgt hatten und uns mit reichlich Essen und Trinken ausgestattet hatten, sind wir los gewandert. Erstmal ging es etwas durch Cieneguilla, bis wir dann am Fuß des Berges angekommen sind. Dort ging es dann auf einem mehr oder weniger steilen Off-Road-Pfad, der an einigen Stellen auch einige Klettererfahrungen brauchte, weiter nach oben. Dort wurde uns auch klar das der Nebel, der auch schon im Tal gewesen war, nicht viel besser wurde und so ging es immer etappenweise so weit hoch, wie man noch sehen konnte. Auch unser Ziel konnten wir nicht sehen und mussten uns so auf die Erinnerungen der Kinder verlassen. Auch hatte ich vorher nicht erwartet das der Weg so steil sei und die Definition von Weg in Peru auch nicht so ist wie in Deutschland. Nach zwei Stunden sind wir dann durchgeschwitzt und mit der Hoffnung vielleicht doch noch eine gute Aussicht haben zu können angekommen. Allerdings war auch oben auf 700 Metern dicker Nebel und allmählich waren auch unsere Kleidung und unsere Schlafsäcke leicht feucht. Dann gab es erstmal ein Feuer auf einer Feuerstelle, die die Kinder über die Jahre gebaut hatten. Wir aßen Chorizos und Brot (peruanische Definition von Bratwurst) und genossen danach die Wärme des Feuers während es langsam dunkel wurde. Da es erst 19 Uhr war haben wir uns die restliche Zeit mit Gesprächen und Stadt-Land-Fluss vertrieben. Auch haben wir beruhigt festgestellt, dass es oben tatsächlich Netz gibt. Obwohl unser Sichtfeld sehr beschränkt war konnten wir die Geräusche und das Treiben unten im Dorf hören, was auch sehr cool war. Gegen Mitternacht waren dann die ersten Schlafsäcke so nass, dass wie sie am Feuer wieder trocknen mussten (da wir keine Zelte hatten, mussten wir draußen schlafen, was bei dem Wetter allerdings etwas problematisch war). In der Hoffnung, dass das Wetter am nächsten Tag besser sein würde, gab es einen kurzen Schlaf. Um 3 Uhr waren wir aber alle durchnässt und wieder wach, sodass wir auf dem Feuer unser Frühstück, wieder Chorizos, brieten und dann langsam auf den Sonnenaufgang (so gegen 5:30 Uhr) warteten. Für fünf Minuten hatte man tatsächlich eine Silhouette umliegender Berge und einen Sonnenaufgang, sodass wir uns voller Hoffnung auf den Weg runter machten. Allerdings hielt die Hoffnung nicht lange an und so liefen wir mit Taschenlampen durch den Nebel, immer im Vertrauen auf die Vorderen. Nach einer gewissen Zeit haben wir dann gemerkt, dass wir gar nicht auf dem richtigen Weg waren und hatten nun zwei Möglichkeiten: Wieder umdrehen, hochzuklettern und den richtigen Weg zu finden (wir waren allerdings schon sehr weit unten) oder nach dem Motto „Runter kommt man immer“ weiter dem Gefühl zu folgen. So haben wir immer jemanden vorgeschickt, um zu testen, wie weit man runterkommt, und uns langsam mit Kompass und Höhenmesser (Handy macht’s möglich ) in die richtige Richtung runter gewagt. Allerdings eher recht gerade den Hang herunter, anstatt den “Weg” entlang. Dadurch dass der Sand recht nass war, ist man öfter gerutscht und zum Teil mehr gerutscht als geklettert. Dann waren wir unten, mussten aber noch ein Klostergrundstück überqueren um zur Straße zu kommen. Da man uns unten schon gesehen hatte, wurden wir freundlich empfangen und zur Straße geführt, wo wir dann den bekannten Weg zurück nahmen und uns erstmal ausruhten.